Schlafapnoe, die unbekannte Volkskrankheit
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Der Trigger
Wie bereits erwähnt, ist der Trigger maßgebend für die therapeutische Tauglichkeit eines Bi-Level-Gerätes. Das ursprüngliche Problem des Bi-Level-Gerätes sind Fehlauslösungen oder sogenannte „hängende" Trigger, die also überhaupt nicht auslösen. Damit ein Trigger zur rechten Zeit auslösen kann, muss es einen Parameter geben, der auswertbar ist. Die ersten Geräte waren noch recht primitiv aufgebaut und hatten einen erhöhten inneren Strömungswiderstand. Dadurch fiel der Druck in der Maske gut erkennbar ab, wenn der Patient anfing einzuatmen. Die Steuerung registrierte diesen Druckabfall und startete den Druckanstieg über eine Ventilmechanik. Wenn der Patient dann ausatmen wollte, ging das nur durch erneute Anstrengung, wodurch sich der Maskendruck erhöhte, was nach Erkennung durch die Gerätesteuerung zum Abregeln des Druckes führte. Diese sogenannten Drucktrigger erforderten jede Menge Anstrengung durch den Patienten. Man kann sie heute unmöglich noch anbieten. Damals hat sich der Begriff Triggerarbeit gebildet, weil es richtig Atemarbeit verlangte, den Trigger zum Auslösen zu bewegen.
Die technische Entwicklung ging jedoch weiter zum Flowtrigger. Diese Triggergeneration wurde nötig, als der Geräteinnenwiderstand gesenkt werden konnte. Dem Drucktrigger wurde damit seine Existenzgrundlage entzogen. Flowtrigger lösen den IPAP aus, wenn ein bestimmter Inspirationsflow zustande gekommen ist. Der EPAP wird ausgelöst, wenn der Flow nur noch einen prozentual kleinen Anteil vom zuvor erfassten inspirativen Peakflow besitzt, z. B. 14 Prozent vom maximalen Flow, der seit der letzten Druckumschaltung gemessen wurde. Der Flowtrigger löste viele Probleme bei der Umschaltung vom hohen zum niedrigeren Druck. Er hatte jedoch Probleme beim Auslösen des IPAP. In diesem Moment ist die Lunge gerade entleert und die Atemwege sind offen. Das schlagende Herz produziert jedoch Luftwellen, die sich bis in den Atemschlauch fortsetzen und den Trigger vorzeitig auslösen können. Wird der Trigger unempfindlicher eingestellt, dann musste man schon richtig gut einatmen, um den Druckanstieg über den Trigger auszulösen.
Dieses Problem wurde mit dem Volumentrigger überwunden. Dieser löst den IPAP aus, wenn ein bestimmtes inspiratives Luftvolumen erfasst wurde. Da die vom Herzschlag erzeugten Luftwellen hin und her schwingen, also positiv und negativ sind, heben sie sich auf und das produzierte Volumen ist am Ende null. Somit kann das nur in einer Richtung fließende inspirative Volumen den Triggerimpuls sicher auslösen.
Ein Volumentrigger zum Auslösen des IPAP und ein Flowtrigger zum Auslösen des EPAP ist heute üblicher Stand der Technik. Dieser erfordert so gut wie keinen Kraftaufwand und die Triggerarbeit ist nahezu null.