Schlafapnoe, die unbekannte Volkskrankheit
Entdecken - Diagnostizieren - Therapieren

Die Verbreitung der Flex-Modi zeigt:

Konstanter Maskendruck war früher einmal eine legitime Forderung der Patienten, als der Maskendruck beim Einatmen einbrach und bei der Ausatmung gestiegen ist und es war ein mühsamer Weg, bis nur dieses Ziel der Druckkonstanz erreicht werden konnte. Atmen unter den verschiedenen Flex-Modi geht ein Stück weiter und produziert bei der Inspiration einen Druckanstieg in der Maske und bei der Exspiration einen Druckabfall in der Maske. Systemtheoretisch betrachtet bedeutet dieses, dass der Flex-Modus einen negativen inneren Widerstand produziert. Da negative und positive Widerstände sich aufheben können, sind Flex-Modi und insbesondere A-Flex, C-Flex+ und FlexLine in der Lage, einen positiven Widerstand in den Atemwegen des Menschen durch einen vorgeschalteten negativen Innenwiderstand des Luftlieferanten Atemtherapiegerät ganz oder teilweise zu beseitigen. Das Ergebnis ist ein leichtgängiges Atmen.

Wie läuft aber die Einstellung des Druckes im Schlaflabor meist ab? Nun, zunächst muss man doch wohl als Betroffener selbst einen guten durchschnittlichen Tag für den Besuch im Schlaflabor erwischt haben. Der Tag soll ja repräsentativ sein. Aber was erwischt uns alles, verstopfte Nase, Heuschnupfen, Erkältung, Allergie und mehr – das schlägt auch alles auf die Nase. Bei der Suche nach der individuellen CPAP-Einstellung im Schlaflabor wird der Maskendruck und damit der Druck vor dem Naseneingang optimiert. Dieser Druck ist weitgehend konstant und so groß, dass während des maximalen Inspirationssogs, also in der Phase der größten Kollabierungsgefahr, die Atemwege offen bleiben.

In den übrigen Phasen einer Atemperiode ist der Therapiedruck dann allerdings genauso groß, obwohl dann die Gefahr des Kollabierens der Atemwege wesentlich kleiner ist. Nach diesen einfachen Überlegungen wäre es von Vorteil, wenn der in der Maske einzustellende Druck stets um den Betrag des an der Nase verbrauchten Druckes mitschwankt, die „Nasenverluste" also ersetzt. Und genau das und noch mehr hat man getan.

Sie sehen „Flex" ist nicht gleich „Flex" und wer meint, Therapiegeräte einfach austauschen zu können (Umversorgung), liegt stark daneben und gefährdet eine ordnungsgemäß eingeleitetet Therapie.

Da hier nun eigentlich die Voraussetzungen zum Verständnis der folgenden Diagramme gegeben sein sollte, versuchen Sie bitte, diese selbst zu interpretieren. Es geht mir jedoch eigentlich nur nochmals um das Aufzeigen der verschiedenen Flex-Varianten, die inzwischen möglich sind. Wie bei jedem anderen Therapiegerät hat also jede Firma ihre eigene Version, ihre eigenen Bezeichnung und ihr eigenes Verständnis der Nutzungsmöglichkeiten und des Einsatzvorteils für den Patienten. Mir ist klar, dass diese Artikel immer schwerer lesbar werden, aber ich versuche deshalb, an der Oberfläche zu bleiben und den Nutzen für uns Betroffene herauszuarbeiten.  







Quelle: PHILIPS RESPIRONICS







 





Quelle: PHILIPS RESPIRONICS











Quelle: PHILIPS RESPIRONICS










Quelle: PHILIPS RESPIRONICS


Also, was hat es uns als Betroffene denn noch so nebenbei genützt? Eigentlich gibt es noch einige positive Nebenwirkungen in der Nutzung der Therapie, die man erst in der Praxis erkennt. Neben den direkten Wirkungen, wie wesentlich verbesserter Natürlichkeit der Atmung, Möglichkeit der Therapiedruckabsenkung ergibt sich unter anderem noch Folgendes:

    Durch den „weicheren" und natürlicheren Druckverlauf ergibt sich eine geringere Belastung der Maske, die Maskenleckagen verringern sich. Druckspitzen, wie bei Bi-Level-Geräten gibt es durch die veränderte Kurvenform nicht mehr. Hierdurch werden auch, ebenso wie durch den etwas geringeren Druckbedarf, die notwendigen Flussmengen reduziert, dies führt wiederum zu geringerer Austrocknung und somit zu geringerer notwendiger Befeuchterleistung, aber auch zu geringerer Auskühlung der Nase selbst. Da inzwischen die Lautstärke der Therapiegeräte meist geringer als die der Masken ist, wird auch die Gesamtgeräuschbelastung gesenkt, da diese meist zum Großteil von Leckagen der Maske mit verursacht wurde. Es dürfte zwar durch die jetzt notwendigen unterschiedlichen Drehzahlen der Turbine zu neuartigen Geräuschbelastungen kommen. Wenn der Therapiegerätehersteller aber Geräuschdämmung schon bei den CPAP-Geräten mit geregeltem Druck ernst genommen hat, ist dies beherrschbar. Natürlich sind die Anforderungen an die Masken auch gestiegen, da diese jetzt mit einem wechselnden Druck belastet werden. Man beachte, dass manche Masken auch einen Mindestdruck benötigen, bestimmte Masken können durch ihr Funktionsprinzip auch leicht „pumpen", d.h. sich leicht mit der Druckänderung auf- und zurückblähen. Dies ist aber stark vom notwendigen Therapiedruck und ggf. vom Flex-Level abhängig.