Welche Anforderungen muss nun eine "gute" Maske erfüllen?
Die Anforderungen an Therapiemasken – in den meisten Fällen handelt es sich um Nasal- bzw. Mund-Nasen-Masken – sind enorm hoch. Zunächst erst einmal einige objektive Forderungen aus der "technischen" Sicht des Gesamtsystems: sind enorm hoch.
Die Maske soll schon richtig sitzen, aber natürlich auch nicht zu fest, sonst drohen ja wieder schmerzhafte oder unschöne Druckstellen. Masken müssen teilweise ja relativ hohen Drücken standhalten, aber sie sollen auch dicht sein und wenig Geräusche verursachen. Meist werden Geräusche durch die Masken - zumindest vom Träger - als wesentlich störender empfunden als die durch das Therapiegerät. Nicht zuletzt sollen die Masken auch eine gute Ausatmung (CO2-Auswaschung) ermöglichen, also den Austausch der Atemluft fördern und die Ausatemluft so ableiten, dass der Bettnachbar nicht durch die Luftströmung gestört wird. Hier sieht man schon, dass manche Forderungen ineinander übergreifen und sich auch teilweise konterkarieren.
Auf weitere Forderungen, wie ansprechendes Design usw. soll hier nicht eingegangen werden, aber auch sie stehen an. Man sieht, jedem seine Maske - wie sich das der Betroffene eigentlich wünschen würde, dies ist nicht machbar - obwohl es auch für Sonderfälle spezielle Maskenanfertigungen (Individualmasken) gibt. Gerade dort, wo über die ersten Einstellungen zur Akzeptanz der Therapie entschieden wird, da tauchen die größten Probleme auf, die man versucht durch geeignete Maskenentwicklungen zu beherrschen. Es wird also erkennbar, es gibt keine Universalmaske für jeden Anwender, die Maskenvielfalt ist notwendig. Die Maske ist eine zutiefst individuelle Schnittstelle (Interface) zum Patienten, daher auch als "Patient Interface" bezeichnet.
Erfreulicherweise hat die Industrie die Bedeutung der Masken zunehmend erkannt und unternimmt hohe Anstrengungen. Klar werden soll - bei Masken geht es immer um persönliche Einschätzungen, jeder muss auf seine Weise "glücklich" werden, jeder muss sich selbst mit seiner Maske auseinandersetzen. Obwohl es also kein Patentrezept gibt, möchte ich meine Erfahrungen berichten und Sie zum Nachdenken anregen. Selbstverständlich werde ich auch dort Hinweise geben, wo es um absolute Notwendigkeiten geht, die die Therapie betreffen, also keine individuellen Belange berühren.
Die Einschätzung einer Firma, die selbst Masken herstellt:
Die Einschätzung einer Firma, die selbst Masken herstellt: (Zitat):
Trotzdem führten Masken bis vor kurzem noch ein Schattendasein im Bereich der Beatmung. Allmählich rücken sie jedoch in den Mittelpunkt des Interesses – ein Indiz dafür, dass viele Patienten verstanden haben, dass der Erfolg ihrer Behandlung in hohem Maße von der Maske abhängt.
Sie sind die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, über sie gelangt der Luftstrom vom Therapiegerät in die Atemwege des Patienten. Die Anforderungen an Beatmungsmasken – in den meisten Fällen handelt es sich um Nasal- bzw. Mund-Nasen-Masken – sind enorm hoch. Sie sollen beispielsweise komfortabel und hautverträglich sein.
Zudem müssen Masken trotz individueller Gesichtskonturen so dicht mit dem Gesicht des Patienten abschließen, dass sie nachts nicht verrutschen und Leckagen verursachen können. Doch zu fest dürfen sie auch nicht sitzen, da sonst schmerzhafte Druckstellen drohen. Darüber hinaus müssen Masken hohen Therapiedrücken standhalten, leicht zu bedienen und leise sein sowie Lösungen für eine angenehme Ausatmung des Patienten bieten." (Zitatende, Firma WEINMANN)
ist voll zutreffend und unterstreicht diese Bemühungen der Maskenhersteller.
Einen Überblick über Masken der verschiedenen Hersteller erhalten Sie in der unten angegebenen Tabelle mit Links zu deren Internetseiten.
Masken sind also im Laufe der Zeit immer besser den Anforderungen gerecht geworden, sie sind anatomisch geformt, erreichen hierdurch eine bessere Abdichtung und Auflage, die z.B. durch doppelwandige Maskenkissen (z. B. u.a. bei der Mirage-Serie von ResMed) und mit Stirnstützen erreicht werden, die zumeist individuell umfangreich einstellbar sind. Die Stirnstützen sind meist großflächig gepolstert, hinterlassen aber manchmal noch einen zeitweise sichtbaren Stirnabdruck, wenn Hautunverträglichkeit (Allergie) besteht oder der Andruck noch zu hoch ist. Hier soll auch eine veränderte Oberfläche des Auflagepolsters abhelfen, dies wird "gehautet", also in der Oberfläche so gestaltet, dass eine angenehmere Auflagefläche entsteht, die nicht so glatt ist. Hierdurch kann dann die Haut besser atmen, der Druckstelleneffekt wird vermindert.
Hierzu kommen natürlich umfangreiche subjektive Forderungen aus der Sicht der Anwendung bzw. des Anwenders wie u.a. :
Der versorgte Betroffene kann zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht die Wichtigkeit und ggf. Problematik der Maske für seine individuelle Therapie einschätzen. Dies gelingt erst in der Selbsthilfegruppe, wenn er sich letztendlich aufgerafft hat, seine Probleme nicht unbedingt allein zu lösen. Jede Leckage, also auch die über den (zeitweise) geöffneten Mund, vermindert durch den erfolgenden Druckabfall des Therapiedruckes die Therapiequalität und führt zu einer ineffizienten Therapie, wenn diese Leckageprobleme länger bestehen. Durch den sich aus der Leckage ergebenden höheren Luftstrom (Flussrate) und durch den Ausregelversuch des Therapiegerätes - (wenn es dies leistungs-mäßig kann) - werden weitere Probleme geschaffen, wie diese auch bei normalen Leckagen bei den Masken allgemein entstehen. Diese Probleme können sein:Wir unterscheiden im wesentlichen Nasenmasken, Vollgesichtsmasken (Full-Face-Masken) und Masken über Nassenpolstersysteme (Oliven-Masken), wobei diese verschiedenen Maskenarten alle dem Ziel dienen, eine gute, für den Betroffenen akzeptable Verbindung zwischen Mensch und Therapiegerät herzustellen, die Compliance sichert und so den Therapieerfolg nicht gefährdet. Es wird auch versucht diese Möglichkeiten der Luftzuführung zu "mischen" wie dies die neue Full-Face-Maske "Mirage Liberty" von ResMed (s.u.) zeigt. Das größte Problem stellen für den Anwender meist die Maskenleckagen dar, wobei hier auch die Leckagen über den offenen Mund mit einbezogen werden müssen. Zur Reduzierung dieser Mund-Leckagen dienen die Vollgesichtsmasken (also die Full-Face-Masken), die Mund und Nase einschließen. Leider ist es so, dass die neu Betroffenen meist im Schlaflabor zunächst mit einer normalen Nasenmaske versorgt werden, wobei aus Zeitmangel die Anpassung meist ungenügend ist und Probleme durch Mundatmung in dieser Phase der Betreuung meist nicht beachtet bzw. erkannt werden, ggf. auch nicht auftreten. Es ist so, dass die Betroffenen in der Regel im Schlaflabor zunächst mit einer normalen Nasenmaske versorgt werden. Aus Zeitmangel erfolgt die Anpassung oft ungenügend. Bei auftretenden Problemen durch Mundatmung wird dann eine Mund-Nasenmaske verordnet. Eine Mund-Nasenmaske löst das Problem der Mundleckagen in vielen Fällen nur sehr begrenzt. Unsere Gruppe hat in solchen Fällen gute Erfahrungen mit einem zusätzlichen Kinnband gemacht.Maskenarten