Schlafapnoe, die unbekannte Volkskrankheit
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Therapie – OP Umstellungsosteotomie des Kiefer oder auch OP – Bimaxilläres oder Rotation Advancement

Bei der bimaxillären Operation, englisch auch Maxillomandibular Advancement, werden die physischen Ursachen der obstruktiven Schlafapnoe, die zu kleinen oder zu weit zurückliegenden Kiefer und der damit verbundene Zungengrund, welcher die oberen Atemwege verengt, behandelt. Bei diesem Eingriff werden durch das Vorverlagern des Ober- und Unterkiefers die oberen Atemwege dauerhaft erweitert. Ziel der bimaxillären Operation ist eine Erhöhung der Sauerstoffkonzentration im arteriellen Blut  sowie eine Verbesserung der Schlafqualität.

Bimaxilläre Operationen werden von spezialisierten Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen durchgeführt. Generell sind bei einem solchen Eingriff die Risiken wie bei jedem operativen Eingriff von der Erfahrung des Operateurs mit diesem Eingriff abhängig, ebenso sind wie bei jedem operativen Eingriff Risiken wie Wundheilungsstörungen, Infektion, Gefäß- und vor allem Nervenverletzungen (insbesondere des im Unterkiefer verlaufenden Nervus mandibularis) und Blutungen zu beachten, über die jeder Patient individuell aufgeklärt werden muss. Speziell zu erwähnen ist das meist reversible Taubheitsgefühl im Bereich der Unterlippe und das Vorkommen von Störungen der Zahnstellung. Unmittelbar postoperativ kann es zu einer ausgedehnten Schwellung kommen, die nach circa ein bis zwei Wochen verschwindet. Operationsbedingte Schmerzen sind gering. Nach dem Eingriff sollte der Patient für circa 4 –5 Wochen nicht kauen und nur flüssige und pürierte Kost zu sich nehmen.

Mit der Vorverlagerung der Kiefer geht eine Veränderung der Gesichtsform einher. Daher ist im Vorfeld eine umfangreiche Aufklärung und Beratung durch einen erfahrenen Spezialisten empfehlenswert, um zusätzlich zum medizinisch erfolgreichen auch ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Auch haben gerade übergewichtige Patienten, Patienten mit Herzerkrankungen oder Diabetes ein erhöhtes Operationsrisiko, was viele Patienten mit Schlafapnoe betrifft. Daher ist nach den in Deutschland gültigen Leitlinien immer erst einmal eine ungefährliche Therapie mit Luft (CPAP) mit ausreichendem Zeitfenster zur Gewöhnung und durch Unterstützung erfahrener Schlafmediziner zu versuchen, was dann auch in den meisten Fällen gelingt.

Operative Eingriffe werden von entsprechend spezialisierten Kieferchirurgen und/oder HNO-Ärzten durchgeführt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafapnoe-Syndrom

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Die Operation – Dysgnathie bzw. Bimaxilläres Advancement

Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt und ist für den Patienten somit völlig schmerz- und stressfrei. Die erforderlichen Schleimhautschnitte sind - entsprechend der minimal invasiven Technik nicht grösser als jeweils 25 mm. Sie werden im Innern des Mundes angelegt, damit im sichtbaren Bereich keine Narben verbleiben. Durch diese Zugänge präparieren wir mit kleinen Spezialinstrumenten den Kieferknochen und stellen ihn in die zuvor geplante Position.

Anschließend wird der Knochen nicht mehr - wie früher üblich - verdrahtet, sondern mit kleinen Titanschrauben und -platten in seiner neuen Stellung fixiert. Dadurch kann der Patient den Mund nach dem Eingriff sofort wieder öffnen. Sprechen und Essen ist, wenn überhaupt, nur kurzzeitig beeinträchtigt.

Durch die besondere Operationstechnik in Verbindung mit der Erfahrung des Chirurgen und unseres gesamten Teams reduziert sich die Korrektur eines Kiefers von meist benötigten mehreren Stunden auf etwa 60 Minuten. Werden beide Kiefer operiert, dauert der Eingriff ca. 120 Minuten. Die bei herkömmlicher Vorgehensweise erforderlichen Blutkonserven sind bei uns generell überflüssig. Wiederholungsoperationen ebenso. Das angestrebte Ergebnis erzielen wir in der Regel mit nur einem Eingriff.

Die Heilungsphase:

Durch die Gewebe schonende Operationstechnik treten nach der Operation in der Regel keine Verfärbungen (Hämatome) und kaum schmerzhafte Beschwerden auf. allerdings muss man damit rechnen, dass der Kiefer in den ersten Tagen nach der Operation anschwillt, ähnlich wie bei einer Weisheitszahnoperation. Mit einer optimalen postoperativen Betreuung in Verbindung mit speziellen physiotherapeutischen Maßnahmen sorgen wir jedoch dafür, dass die Spuren der Operation rasch abklingen. Der Klinikaufenthalt beträgt nicht länger als fünf bis sieben Tage. Nach etwa drei bis sechs Monaten ist der Kieferknochen vollständig ausgeheilt, das Resultat endgültig. 

Die Vorteile unserer Operationstechnik im Überblick: 

    ** keine Blutkonserven
         - durch weiterentwickelte Op-Techniken und den optimierten OP-Ablauf ist der Blutverlust so gering, dass wir schon seit Jahren auf die Gabe von Blutkonserven verzichten können

    ** keine sichtbaren Narben
         - der operative Zugang erfolgt ausschließlich durch die Mundhöhle, es gibt keine Narben im Gesicht!
         - es finden minimal invasive OP-Techniken Anwendung zur maximalen         Gewebeschonung
         - es wird ausschließlich resorbierbares (= selbst auflösendes)      Nahtmaterial verwendet.

    ** keine "Verdrahtungen"
         - Durch die Verwendung von kleinen Titanplatten und Schrauben, die den Kiefer in seiner neuen Position halten, muss der Mund nach der OP nicht mit Drähten fixiert werden. Sie können direkt nach der Operation den Mund öffnen.

    ** kein Blasenkatheter
         - Durch die kurzen Operationszeiten wird kein Blasenkatheter mehr      benötigt.

    ** kurze Liegezeiten
         der stationäre Aufenthalt beträgt bei:
         - Gaumennahterweiterung und transversaler Unterkieferweitung: 2-3  Tage - Ober- oder Unterkieferverlagerung: 5 Tage - Zwei-Kiefer-    Umstellung: (Bimaxilläre) 6 Tage

    ** kurze OP-Zeiten 
         - die durchschnittliche OP-Zeit pro Kiefer liegt bei ca. 1 Stunde
         - Die kurzen OP-Zeiten haben einen wesentlichen Einfluss auf Blutung,      Schwellung und Infektion; Je kürzer die Operation, desto geringer die      Beeinträchtigung.

Klinisches Beispiel einer 2-Kiefer-Operation (bimaxilläre Umstellung) 




präoperativ



       -- 31-jährige Patientin

       --  maxilläre Retrognathie  (Oberkiefer-Rücklage)

       --  mandibuläre Prognathie  (Unterkiefer-Vorstand)

       --  Operation: bimaxilläre Umstellung mit Oberkiefer-Advancement
             und Unterkiefer-set-back





Die Tage im Krankenhaus: 

Quelle: www.dysgnathie.de/operation

Risiken bei der Operation / Nebenwirkungen

Wie bei jeder Operation können gewisse Nebenwirkungen eintreten. Daher sollte man diesen komplexen Eingriff nur von einem erfahrenden MKG-Chirurgen machen lassen. Hier sind die typischen postoperativen Erscheinungen erklärt:  

Schwellungen am Zahnfleisch

Schwellungen sind eine normale und gesunde Reaktion des Körpers auf eine Verletzung. Auch nach einer Dysgnathie Operation ist die Schwellung in den ersten 3 Tagen deutlich sichtbar. Auch Hämatome (blaue Flecken) sind in der Regel noch in der ersten Woche sichtbar. Dieses sind auch nur die einzigen Schmerzen, da der Knochen an sich keine Nerven besitzt! Man kann sowieso 2 bis 3 Wochen nur flüssige oder pürierte Nahrung zu sich nehmen.  

Nervenschädigungen / Gefühlsstörungen

Selbst bei einem routinierten Operateur kann es zu Nervenverletzungen und Durchtrennungen kommen. Besonders im Unterkiefer wird durch die Knochenverschiebung eine Nervendehnung provoziert, welche zu vereinzelten Gefühlsstörungen an der Unterlippe und im Kinn führen kann. Diese sind allerdings normal und das Gefühl kommt nach 2-3 Monaten nach und nach wieder.  

Hinweis: Durch eine gute 3-dimensionale Planung können von Beginn an schwierige Stellen erkannt werden und der Operateur kann dadurch besser auf die anatomischen Gegebenheiten reagieren und an diesen Arealen besonders vorsichtig operieren. Auch hier bietet sich bei der Knochendurchtrennung die Piezochirurgie an. Das Risiko einer Verletzung oder Durchtrennung der Nerven kann dadurch noch weiter minimiert werden.  

Quelle: http://dysgnathie-blog.de/dysgnathie-op-risiken  


Eigene Erfahrungen mit dieser OP

Ich selbst wurde 2017 das erste Mal operiert und 2018 nachoperiert wegen Dysgnathie. Die erste OP fand im HELIOS München West statt, die zweite in der Charite´ Berlin (CVK). Die OSA ist signifikant zurückgegangen. Aber der Eingriff hat auch seinen Preis gehabt:

Als erstes bin ich im Bereich des Zahnfleischs am UK für immer taub. Beim Kauen geht jetzt alles zwischen die Zähne, weil die Zunge durch die Verlagerung der Zähne nicht mehr richtig rankommt. Ich muss also nach jedem Essen den Mund spülen oder Zähne putzen (was natürlich die Zähne pflegt). Und als drittes Problem habe ich nach beiden OPs eine verstopfte Nase mit ständiger Schleimbildung. Das kommt bei mir dadurch, dass der OK gegen den Nasenboden drückt und vermutlich dort eine Drüse abklemmt (HNO kann das auch nicht lösen). Die Vorteile überwiegen aber klar, da das Herz und Gehirn wieder nachts ausreichend versorgt sind und auch der Stoffwechsel ist besser dank der kontinuierlichen O2-Zufuhr. Die Lebenserwartung ist deutlich verbessert! Die Nachteile, wie Nervenschäden im Zahnbereich, Kauprobleme oder die verstopfte Nase sind sekundär und man gewöhnt sich im Laufe der Zeit daran, da man es nicht ändern kann und kein Operateur auf der Welt kann den Eingriff komplikationsfrei garantieren! Rechnen Sie also mit diesen Nebenwirkungen!

 

Kostenübernahme – Krankenkasse / Krankenversicherung

Da dieser Eingriff in Deutschland noch recht selten praktiziert wird, weigern sich die Kassen Kosten ab 10.000,-- EUR zu übernehmen, obwohl medizinisch idiziert.

Privatversicherte haben mehr Glück bei der Wahl der Klinik und auch der Erstattung der Kosten. Gesetzlich versicherte müssen meist alles selbst zahlen, weil die komplizierten computergestützten CAD/CAM-Berechnungen nicht durch die GOÄ/GOZ abgedeckt werden können. Das sind die 3D-CT-Röntgendiagnostik, 3D-Erstellung des Gesichts (Comp.-Imaging) sowie die Bissregistrierung zur Herstellung der Einstellhilfen (Splinte).

Das ist sehr schön erklärt beim Prof. Lindorf auf seiner Homepage. Auf jeden Fall vorher einen Heil- und Kostenplan mit Begründung einreichen!

Fachärzte / Spezialisten / Kliniken

Ich habe bei meinen Recherchen folgende Spezialisten auf dem Gebiet der Dysgnathie gefunden:

** Neben dem Erfinder des "Rotation Advancement" Prof. Dr. Dr.  Hermann Sailer, Zürich - Sailer-Klinik gibt es hier folgende Spezialisten:

Das sind die Top-5 MKG-Chirurgen / Kliniken, die über das Now-how und Routine verfügen und nach der Sailer-Methode  -  "Rotation Advancement" operieren:

*1* Charite´ Berlin MKG-Chirurgie, Campus Virchow-Klinikum (CVK) - Operateure:

Prof. Dr. Dr. Max Heiland + Dr. Tobias Ebker    und weitere...

http://mkg.charite.de - Kontakt / Spezialsprechstunde: 030 - 450 555 599

Die OP-Kosten sollen dort nur ca. EUR 8.000,-- betragen (beide Standorte)

und werden von den Kassen übernommen; jedoch müssen Kosten von

EUR 800,-- für die 3-D-Planung vom Patienten selbst getragen werden. 

und Charite´ Berlin MKG-Chirurgie, Campus Benjamin Franklin (CBF)

Operateure: Prof. Dr. Dr. Max Heiland  + Dr. Dr. Kilian Kreutzer  und andere  

http://mkg.charite.de Kontakt / Spezialsprechstunde: 030 - 8445 2705 

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*2* MKG-Chirurgie Dr. Dr. Wolfgang Kater, Bad Homburg - Operateur: 

Dr. Dr. Kater und Team  - www.dysgnathie.de OP-Kosten: keine Angaben

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*3*   Saalepraxis, Saalfeld/Thüringen (www.saalepraxis.de)
Operateur: Prof. Dr. Dr. Hans Pistner

Telefon: 03671-460933 OP-Kosten: ca. EUR 12.000,--

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*4* Uni-Klinik Köln Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller

 - MKG-Chirurgie (ohne Strasse) - 50924 Köln

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*5* MH Hannover Prof. Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich -

 MKG-Chirurgie Carl-Neuberg-Str. 1 - 30625 Hannover

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 *6* MVZ Kopfzentrum Duisburg - Ev. Krkhs. Duisburg-Nord

Prof. Dr. Dr. Dr. Ulrich Joos - Fahrner Str. 133 - 47169 Duisburg                   

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*7* MKG-Chirurgie Klinikum Osnabrück - Prof. Dr. Dr. S. Jänicke

   Am Finkenhügel 1 - 49076 Osnabrück

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*8* Prof. Dr. Dr. Helmut Lindorf, Nürnberg - Operateur: Prof. Dr. Lindorf selbst

www.professor-lindorf.de   OP-Kosten: sollen bei ca. EUR 20.000,-- liegen

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operieren vermutlich normal "Bimaxilläres Advancement" auch sehr gut:


*3* Prof. Dr. Dr. Hans Pistner

 *7* Prof. Dr. Dr. Siegfried Jänicke, am Klinikum Osnabrück

*9* Prof. Dr. Dr. Thomas Lambrecht, am UZB Basel



www.leading-medicine-guide.de/Kopf-Hals-Augen/Mund-Kiefer-und-Gesichtschirurgie - Bearbeitungsstand: September - 2019

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